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Permakultur Zehendermätteli

Direktauftrag, 2020 | Projektierung und Umsetzung

Im Rahmen der Ausschreibung durch die Burgergemeinde Bern für einen neuen Pächter des Zehendermättelis wurden wir vom Wagen Zum Glück angefragt ein Konzept für eine Permakultur zu erarbeiten. 

Das abgegebene Dossier erhielt den Zuschlag und wir die Möglichkeit die Planung und Umsetzung weiter zu führen. 

Die primäre Nutzung des Zehendermättelis bleibt wie bis anhin die Kombination eines Gastronomiebetriebs und der Gärtnerei. Das Ziel ist es, die Lebensmittel für das Restaurant auf dem Gelände selbst aufzuziehen. Zu diesem Zwecke werden weiterhin Bereiche als Anbaufläche für Gemüse, Getreide und Blumen genutzt. Des Weiteren gibt es Weideflächen die von Schafen, Schweinen und Hühner genutzt werden. Im Bereich der ehemaligen Baumschule entsteht ein Waldgarten mit einem hohen Anteil an essbaren Pflanzen.

 

Grundsätzlich ist die Idee einer Permakultur, dass möglichst jede

Fläche genutzt werden kann. Es gibt aber Unterteilungen, die sich so gestalten, dass es verschiedene Bereiche gibt die verschieden viel Aufwand benötigen in der Bewirtschaftung. Die geplanten Produktionsflächen sind im Prinzip eine Gartenbauanlage um im klassischen Sinne Gemüse und Getreide anzubauen. Um dies möglichst effizient zu machen, werden Teile davon als Hügelbeet- anlage gebaut. Somit lässt sich einerseits auf weniger Raum mehr Nutzfläche generieren und andererseits wird aktiv zur Bodenverbesserung beigetragen.

Mit der Pflanzung und Aufforstung von einheimischen Pflanzen gemäss Plan ist es das Ziel einen Waldgarten wachsen zu lassen. Es sollen vom Bodendecker bis Hochstammbaum möglichst viele verschiedene Auengewächse Platz finden. Wie bei Vorbild des natürlich gewachsenen Waldes wird eine hohe Biodiversität und viel Lebensraum entstehen. Viele der wachsenden Arten sind essbar und bieten somit auch wieder einen Mehrwert für die Küche des Restaurants und für alle anderen Lebewesen.

Die geplanten Wasserbauten haben mehrere Funktionen. Diese werden aus der bereits vorhandenen Quellleitung gespiesen. Der Wasserlauf welcher mehr oder weniger dem Lauf der Aareschlaufe folgt bietet für die einheimischen Lurch-Arten, Insekten, Flusskrebse und Wasserschnecken etc. einen Lebensraum, welcher diesen in der zu stark fliessenden Aare verwehrt wird.

Das Ziel der starken Mäander ist eine hohe Vernetzung der Bodenflächen. Angrenzend an das Wasser gibt es Möglichkeiten für Pflanzen die sonst nicht im Zehendermätteli überleben könnten. Das Wasser führt zu punktuellen mikroklimatischen Veränderungen.

Nebst dem zusätzlichen Vorteil einer natürlichen Bewässerung bildet der Wasserlauf zudem eine natürliche Tränke für die Tiere. Mit Hilfe der Retentionsbecken kann langfristig viel Wasser gespart werden.

Da die Parzelle in einem Hochwasser Gefahrengebiet liegt, welches in den letzten Jahren immer wieder von solchen Situationen betroffen war, bieten die Retentionsbecken zusätzlichen Schutz vor solchen Gefahrsituationen. 

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